Unser wirklich zäher und langer Arbeitskampf bei der Firma LeFirin/CSC hat weitere dramatische Wendungen genommen.
Wie wir vor einem Jahr berichtet haben, wurde vom WAS eine Mahnklage beim ASG eingebracht und wir haben einen vollstreckbaren Zahlungsbefehl für eine Kündigungsentschädigung beim Arbeitsgericht erwirkt. Da die Firma die offenen Lohnbestandteile daraufhin weiter nicht zahlen wollte, hat das WAS auch eine Exekution durch das Gericht bewilligt bekommen. Ab Juni 2023 war dann also der Gerichtsvollzieher mehrfach bei LeFirin und hat einen kleinen Teil unser Forderungen exekutiert.
In der Zwischenzeit wurde die Filiale in der Operngasse aufgelassen, und LeFirin in der Währingerstraße in d‘erin umbenannt. Ücler beim Aumannplatz ist normal unter dem Namen wie eh und je weitergelaufen – bis heute.
Im Oktober dann der Knalleffekt. CSC meldet Insolvenz beim Handelsgericht an. Alle Zahlungen/Exekutionen etc. sind gestoppt. Den Großteil der Forderungen hatten wir ja noch nicht einmal eingeklagt.
Ab dann fanden wir uns in einem komplett anderen Paralleluniversum, … Insolvenzen und Konkurse sind ja – polemisch formuliert – staatlich formalisierte „Pech-gehabt-Situationen“. Zwar sollten HacklerInnen durch den Insolvenzentgeltfonds geschützt sein, jedoch durften wir auch diesbezüglich erfahren, daß dies nur für die offenen Forderungen aus den letzten 6 Monaten des Arbeitsverhältnisses gilt. Auch die Zusammenarbeit mit dem „Insolvenzschutzverband der ArbeitnehmerInnen“ ISA, einem Verein von ÖGB und AK, gestaltete sich bislang als sehr anstrengend und überproportional aufwendig. Zwar gibt es eine gewisse Grundsolidarität, die aber schön durch „sozialdemokratische paternalistische Verwaltung“ konterkariert wird. So macht beispielsweise die Anwaltskanzlei die der ISA bezahlt, die eigentlich eine unserer Genossinnen vertreten sollte, bisweilen nur das was die AK/ISA ihr zurückmeldet und ignoriert uns, bis wir das nächste mal forsch intervenieren, …