Herrschaftsfreie Basisgewerkschaft – Österreichische Sektion der IAA

Frauen

Materielle Existensgrundlage wieder in die eigenen Hände nehmen!

Herrschaftsfrei-gewerkschaftliche Organisierung von Frauen

Frauen des WAS, 2014

Zur Erlangung unserer Gleichstellung kämpfen wir Frauen – jeglicher Herkunft – auf vielen wichtigen Ebenen – wie z.B. zu den Themen körperliche Gewalt, Wissenschaft, Kunst etc. Wir wissen, dass es nicht reicht, nur gegen das Patriarchat zu kämpfen, um in Freiheit und Gleichheit leben zu können, sondern daß wir gleichzeitig auch den Kapitalismus und den Rassismus bekämpfen müssen, da diese drei Herrschaftsmechanismen sich gegenseitig bedingen, unterstützen, Hand in Hand gehen.

Wirtschaft selbst bestimmen

Wenn es allerdings um die Kontrolle unserer materiellen Existenzgrundlage im Hier und Jetzt geht, um wirtschaftliche Belange, d.h. die planvolle Befriedigung unserer Bedürfnisse und Zugang zu Ressourcen, konkret um unsere Lohnarbeit, staatliche Sozialleistungen, indirekte Lohnabhängigkeiten (von einem Partner, Eltern etc.) oder unbezahlte Reproduktionsarbeit (Pflege von Angehörigen etc.), so reproduzieren wir Frauen allzu oft das Patriarchat und überlassen diesen Bereich einfach den Männern.

Es wird Zeit, dass wir Frauen auch über unsere wirtschaftlichen Belange wieder Kontrolle erlangen und uns dazu gewerkschaftlich organisieren.

Revolutionäre Gewerkschaften

Quelle: http://mujeresantifas.superforos.com/viewtopic.php?p=7171, UrheberIn: tartesico, Lizenz: CC0

Lucía Sánchez Saornil, Emma Goldman und eine weitere Frau

Die Vereinigungen von direkt und indirekt Lohnabhängigen, also Arbeiter*innen, zur Verbesserung unserer Arbeits- und Lebensbedingungen, sind die Gewerkschaften (in den romanischen Sprachen „Syndikate“). Man kann zwischen reformistischen (wie dem Österreichischen Gewerkschaftsbund) und revolutionären Gewerkschaften (z.B. anarchistische Gewerkschaften, die Industrial Workers of the World etc.) unterscheiden, wobei die letzteren den Kapitalismus überwinden wollen und eine befreite Gesellschaft anstreben.

Wichtig dabei ist, daß wir uns in Gewerkschaften nicht mit unseren Ausbeuter*innen und und ihren Handlanger*innen organisieren, also keine Chef*innen, Soldat*innen, Polizist*innen etc. dabei sein können. Eine adäquate Klassenanalyse ist also unablässig.

Die Mujeres Libres in der Spanischen Revolution

In unserer revolutionären Gewerkschaft helfen wir uns gegenseitig und sind solidarisch, indem wir z.B. Betriebsgruppen und Branchensyndikate aufbauen, uns gegenseitig bei Problemen mit Behörden und bei Repression unterstützen, Arbeitskämpfe führen, Betriebe und Häuser besetzten, Arbeitskollektive und selbstverwaltete Betriebe aufbauen, Bildungs- und Kulturveranstaltungen sowie gemeinsame Kinderbetreuung organisieren uvm. – und uns dabei regional und international vernetzen. So bauen wir Schritt für Schritt die Grundzüge der befreiten Gesellschaft auf.

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„Wohlan denn, Schwestern, jung oder alt, Mädchen und Frauen, Hand- oder Kopfarbeiterinnen, kommt zu uns und schließt euch unserem Bund an, damit das große Werk der sozialen Befreiung seiner Vollendung entgegenschreite. Vereinigt euch mit uns, um uns und unseren Kindern eine schönere Zukunft zu erkämpfen, in welcher die Ausbeutung und Beherrschung der breiten Massen durch privilegierte Minoritäten eine Sache der Vergangenheit sein werden.“

Milly Witkop, 1922, Syndikalistischer Frauenbund

Wenn Du Dich mit uns organisieren möchtest – was uns sehr freuen würde, denn je mehr wir sind, desto stärker sind wir – nimm einfach mit uns Kontakt auf und/ oder komm zu unseren offenen Treffen.

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Artikel des WAS zum Thema Feminismus