Das WAS empfiehlt – jetzt Wiener Zeitungs-Abo bestellen
Die Tageszeitung „Wiener Zeitung“ ist zu 100% im Besitz des Staates Österreich. Eigentlich hätten wir als AnarchistInnen uns nie träumen lassen, euch den Bezug eines staatlichen Mediums nahezulegen. Die Dramatik der Situation gebietet dies jedoch. Speziell wegen der – im internationalen Vergleich – extrem erbärmliche Medienlandschaft in diesen Breitengraden, …
Wie kommt es also dazu, daß wir nun eine Lanze für die Wiener Zeitung brechen? Zuerst einmal ist da die spezielle Verfasstheit am österreichischen Tageszeitungsmarkt. Hierzulande gibt es einfach keine gescheiten Zeitungen und davon, inklusive Gratisblättern, auch nur 14 Stück. Der Boulevard ist für uns unlesbar. Die Kronen Zeitung war lange Jahre, gemessen an der EinwohnerInnenzahl, die größte Zeitung der Welt, mit bis zu 45% Reichweite. Das bedeutet, es existiert eine – im globalen Vergleich betrachtet – extreme Marktmacht sowie Einflußmöglichkeiten des Boulevards. Die konservativen „Qualitäts-“medien wie die Presse brauchen wir ob ihres Naheverhältnisses zur ÖVP gar nicht weiter besprechen. Lokalblätter, wie beispielsweise in Deutschland, gibt es keine. Alternative oder gar „linke“ Zeitungen existieren nicht. Auch keine Wochenzeitungen. Die sozialdemokratische Arbeiterzeitung wurde bereits 1991 eingestellt und die kommunistische Volksstimme fristet ein Dasein als weitgehend unbekanntes Monatsmagazin. Bleibt der wirtschafts- und manchmal gesellschaftsliberale DerStandard, der sich vollkommen der Facebookisierung verschrieben hat und von Jahr zu Jahr Den Rest des Beitrags lesen »