WAS-Soliaktion für spanische CNT-GenossInnen
Am 11. Oktober haben sich Mitglieder und FreundInnen des Wiener ArbeiterInnen-Syndikats am internationalen Aktionstag gegen die in vielen Ländern tätige Nicht-Regierungs-Organisation (NGO) „Plan International“ beteiligt.
Zuerst haben wir mit einer Delegation um ca. 11.30 Uhr das Büro aufgesucht und die KollegInnen über die Zustände bei Plan International in Spanien informiert. Das Büro in Wien ist recht klein, wie wir von einer zuvorkommenden Mitarbeiterin erfahren durften. Es ist nur eine Dependance von der wesentlich größeren Firma mit über 200 MitarbeiterInnen in Deutschland. Außerdem haben wir noch ausführliches Infomaterial, sowohl über den Kampf der CNT sowie über das WAS, bei den Kolleginnen gelassen und sie zur Solidarisierung aufgefordert.
Anschließend haben wir vor der österreichischen Niederlassung dieser NGO auf der Linken Wienzeile 4 (an einer der größten Kreuzungen Wiens) eine kleine Kundgebung abgehalten, um die beiden spanischen KollegInnen zu unterstützen, die in unserer Schwestergewerkschaft CNT organisiert sind und die bei Plan International gefeuert wurden.
In Granada und in Madrid haben sich ArbeiterInnen von Plan International in der CNT organisiert, um gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Denn diese NGO, die vorgibt sich für „Menschenrechte“ und gegen Kinderarmut einzusetzen, beutet ihre eigenen ArbeiterInnen problemlos aus und läßt sie unter miesen Verhältnissen arbeiten. So kämpfen unsere GenossInnen aus Madrid dafür, daß der Lohn von knapp über 700,- Euro auf 900,- Euro angehoben wird.
Die Reaktion von Plan International darauf war, die KollegInnen einfach fristlos zu entlassen.
Vor dem Gebäude haben wir die PassantInnen und andere Unternehmen im Haus mit Flugblättern (siehe unten), Transparent und Redebeiträgen per Megaphon über diese Mißstände informiert. Unser Transparent wurde über 1 ½ Stunden von allen AutofahrerInnen auf der Wienzeile aufmerksam wahrgenommen und wir konnten viele der HacklerInnen am Weg ins Wochenende mit Flugzetteln über den Grund unserer Solidaritätsaktion aufklären.
Spannend waren auch die abschließenden Debatten mit Unternehmern aus dem Haus, die gemeint haben „das bingt doch nichts, da muß man in Spanien demonstrieren“. Wir sehen die Sache selbstredend ganz anders, da genau die länderübergreifende Solidarität von Unternehmen gefürchtet wird. Und eine „soziale NGO“ dürfte besonders auf ihr Image bedacht sein. Daß Plan International zwar Patenschaften für afrikanische Kinder verkauft, in Europa aber selbst Löhne, die Kinderarmut mitverursachen zahlt, ist eine Tatsache die wir nicht einfach hinnehmen.
Solidarität mit den spanischen ArbeiterInnen bei Plan international!
Flugblatt mit Details zu diesem Arbeitskampf auf Englisch und Deutsch
Artikel der CNT-Sektion Sindicato de Enseñanza e Intervención Social de Madrid über ihre Aktion am 8. Oktober 2019